Der Anfang: Recherche

„Wer, was, wann, wo, wie, warum?“ die sechs „W-Fragen“ sind die Basis und der Anfang der Recherche zu jeder Story. Guter investigativer Journalismus setzt umfassende Recherche und Nachforschungen voraus. Erst wenn Journalisten Beweise gesammelt und Fakten recherchierthaben werden Skandale zu Nachrichten.
Stories wie die Enthüllungen um den Bau der Leverkusener Brücke. Hier deckte der Kölner Stadt-Anzeiger im April 2020 Qualitätsmängel an den Stahlbauteilen der neuen Leverkusener Autobahnbrücke auf. Vorausgegangen waren dieser Veröffentlichung monatelange Nachforschungen, Dokumentenauswertungen und Interviews durch die beiden Redakteure Peter Berger und Bert Gerhards.

 

Die Story verfolgen: der Newsroom

 

Im Newsroom laufen alle Fäden zusammen: entdecken Sie in unserem virtuellen Rundgang, wie aus einer Nachricht Schritt für Schritt eine Story wird. Auf welchem Weg sie ihre Leser erreicht – das wird hier entschieden. Auf 1.000 Quadratmetern tauschen sich die Redaktionen des Kölner Stadt-Anzeiger und des EXPRESS täglich aus. Es ist ein wichtiger Ort der Kommunikation - offen gestaltet, sodass eine reibungslose Kommunikation und schnelle Absrpachen "über den Tisch hinweg" möglich sind. Ferner gewährleistet diese Arbeitsweise, dass aktuelle Nachrichten unverzüglich in die Erstellung der neuesten Ausgabe der Zeitung aufgenommen werden können, um Ihnen, den Leserinnen und Lesern, die bestmögliche Aktualität zu bieten.

Sie möchten den Newsroom und die Menschen, die dort arbeiten kennen lernen? Einen Blick in unsere Räume gibt Ihnen unsere 360-Grad-Tour. 
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Herr Fiedler, warum braucht eine Demokratie unabhängige Massenmedien?

Fiedler: In  einer Demokratie geht es auf allen Ebenen – Bund, Länder, Kommunen – darum, über das zu berichten, was geschieht, Entscheidungen zu erläutern und sie zu bewerten. Heute kann zwar jeder über die digitalen Kanäle zu sehr geringen Kosten publizieren und sich ein Publikum aufbauen. Aber unsere Demokratie ist bisher gut damit gefahren, ein großes Spektrum an Massenmedien zu haben, die sich selbst finanzieren und damit möglichst unbeeinflusst berichten und urteilen können.

Gilt das für die große Politikberichterstattung wie für die Nahwelt vor der Haustür?

Fiedler: Das gilt überall. Gerade im Lokalen ist es wichtig, dass Journalisten verlässliche Informationen bieten, Veranstaltungen besuchen und Menschen eine Plattform für ihre Anliegen verschaffen, auf der sie Gehör finden. Es sind die Lokaljournalisten, die zu Stadt- und Gemeinderatssitzungen gehen, die Arbeit der politischen Ausschüsse verfolgen, über Entscheidungen und Ereignisse berichten und sie für die Menschen vor Ort transparent machen.

Nun wird aber den Medien oft genug vorgeworfen, sie seien gar nicht unabhängig, sondern berichteten tendenziös oder gar falsch…

Fiedler:  Die Zeitung – gedruckt und online – ist ein tagesaktuelles Medium. Als Journalisten berichten wir das, was wir wissen. Morgen wissen wir oft mehr als heute. Online sind wir zu noch größerer Schnelligkeit gezwungen. Aber wir verstehen unser Handwerk und gehen hochprofessionell und mit größtmöglicher Objektivität an alle Geschehnisse heran. So holen wir immer unterschiedliche Positionen ein, stellen die verschiedenen Perspektiven dar. Wir haben interne, lang eingeübte Systeme der Qualitätskontrolle, die verhindern, dass tendenziös oder gar falsch berichtet wird. Besuchergruppen, die wir durch unsere Newsrooms führen, erleben eine konzentriert arbeitende Redaktion, die Tag für Tag für ihre Produkte und ihre Leser kämpft.

Gerade in der jüngeren Vergangenheit gab es prominente Fälle, in denen Journalisten überführt wurden, ihre Geschichten erfunden zu haben. Ist der Journalismus in Deutschland in Misskredit geraten?

Fiedler: Für die Glaubwürdigkeit von Journalisten sind solche Fälle natürlich fatal. Aber das sind wirklich die absoluten Ausnahmen. Sicher, Fehler machen wir alle mal. Aber ein Großteil unserer Nachrichten, Berichte, Reportagen kommt aus Köln und unserer Region. „Fake News“ hätten hier kaum eine Chance. Für eine in der Region verwurzelte Redaktion sind ihre Leserinnen und Leser zugleich auch die besten Kontrolleure. Sie kennen und wissen, wovon wir schreiben – genau wie die Akteure aus Politik,  Wirtschaft, Kultur oder Sport, die zeitnah und direkt auf alles reagieren können, was wir berichten.

Wie wird Ihrer Meinung nach die Medienlandschaft in fünf oder zehn Jahren aussehen?

Fiedler: Unsere Branche verändert sich in rasantem Tempo. Da ist es schwierig, zehn Jahre in die Zukunft zu schauen. Bleiben wir also lieber mal bei fünf Jahren. Natürlich wird es 2025 noch eine gedruckte Zeitung geben. Und zugleich wird die Bedeutung unseres journalistischen Angebots, das wir über unsere verschiedenen digitalen Kanäle verbreiten, noch einmal enorm zugenommen haben. In fünf Jahren spätestens sind wir eine Redaktion, die zwischen sechs und 24 Uhr hochwertigen Lokaljournalismus vor allem digital ausspielt – und daneben noch eine Zeitung erstellt sowie eine Reihe weiterer publizistischer Angebote vorhält.

Redakteur für einen Tag

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Ihre Zeitung in Zahlen

Viele Informationen, viele Fakten und viele Zeichen: Hintergrundberichte und Reportagen zeichnen sich durch Ihre Länge aus. Aus etwa 9.000 Zeichen besteht eine durchschnittliche Reportageseite. Auf dem Computer geschrieben, sind dass etwa 3 Seiten in Schriftgröße 11. 

Doch das Aufwendige einer Reportage ist nicht das Verfassen des Artikels, sondern die Vorbereitungen und das Zusammentragen der Informationen. Teilweise monatelang begleitet ein Redakteur die Protagonisten einer Reportage, um deren Leben, Arbeit oder Schicksal tiefgehender kennenzulernen.

Mehr als 100 Redakteure arbeiten täglich daran, Ihnen die aktuellsten Nachrichten aus Ihrem Wohnort, dem Rheinland und weit über dessen Grenzen hinaus, bis 6:30 Uhr morgens auf den Frühstückstisch zu liefern.

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